Rosen-Fragen
Günstige Standorte: Sonnig, luftig, tiefgründig gelockerter, humusreicher Boden.
Ungünstig: Schatten, Staunässe, verdichteter Boden (immer in Neubaugebieten durch Baufahrzeuge verdichteten Boden tiefgründig lockern!)
Rosen mögen Sonne und Wärme, aber keine stauende Hitze, ungünstig heiße Terrassen und weiße Südwände.
Rosen mögen luftige Standorte, aber keine kalten, zugigen Plätze im Schatten.
Halbschatten vertragen viele Rosen, wenn sie 4 – 5 Stunden Sonne täglich bekommen und nicht unter Dachüberständen oder überhängenden Bäumen und Sträuchern stehen.
Rosen wachsen auf fast jedem Boden, aber auf Sandboden gedeiht nicht jede Sorte!
Wenn Sie lange Jahre an Rosen Freude haben wollen, kaufen Sie nicht im Supermarkt eine rote, gelbe, weiße oder orange Rose! Holen Sie sich Rat bei guten Rosenschulen oder beim Verein Deutscher Rosenfreunde, welche Sorte Sie auf welchen Standort pflanzen können. Achten Sie auf das ADR-Prädikat mit einer Jahreszahl ab 1980. Nur widerstandsfähige Rosen tragen diese Auszeichnung. Mit diesen Rosen haben Sie – richtig gepflanzt und gepflegt – viel Freude! |
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(1) Boden tief lockern und von Wildkräutern säubern. Haben an dieser Stelle schon Rosen gestanden? Dann das Pflanzloch 50 x 50 cm ausheben und mit neuer Erde füllen, z.B. von Gemüsebeeten.
(2) Wurzelnackte und vorverpackte Rosen vor dem Pflanzen 12 – 24 Stunden in Wasser stellen. Wurzeln und Veredlungsstelle sollten von Wasser gut bedeckt sein. (Veredlungsstelle = der verdickte Knoten zwischen Wurzeln und den grünen Trieben). Während des Transportes und des Einpflanzens dürfen die Wurzeln nicht austrocknen! Containerpflanzen ebenfalls in Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. |
(4) Bei wurzelnackten Rosen alle verletzten und angeknickten Wurzeln und Triebe über bzw. unter der Verletzungsstelle abschneiden. Die Wurzelspitzen leicht anschneiden, um sie zu neuer Wurzelbildung anzuregen, aber so wenig wie möglich abschneiden!
(5) Die Rose so in das Pflanzloch halten, dass sich die Veredlungsstelle 3 – 5 cm unter der Erdoberfläche befindet. Die mit den Händen zerkrümelte Pflanzerde einfüllen, es dürfen keine Hohlräume zwischen den Wurzeln entstehen. Die Pflanzerde kann mit einem Drittel gut verrottetem Kompost (kein frischer und vor allem kein frischer Mist!) gemischt werden. (6) Pflanzerde mit den Händen andrücken, einen Gießwall um die Rose formen und gut angießen. (7) Nach dem Versickern des Wassers oberste Erdschicht wieder lockern und die Rose etwa 15 cm anhäufeln. Auch bei Frühjahrspflanzung nicht vergessen! |
(9) Frisch gepflanzte Rosen im ersten Sommer nicht vertrocknen lassen, aber auch nicht ersäufen! Ab und zu durchdringend wässern ist besser als häufig ein bisschen Wasser. Rosen nie wie Rasen sprengen, sondern nur die Erde um die Rose gießen. Nasse Blätter fördern Pilzkrankheiten. Gut eingewurzelte Rosen halten lange Trockenperioden aus.
Hochstammrosen erhalten bei der Pflanzung einen festen Pfahl, der bis in ihre Krone reicht und an dem sie zwei- bis dreimal mit einem Kokosstrick festgebunden werden.
Bei Container-Rosen: Topf entfernen, Wurzelfilz an den Seiten vorsichtig lockern. Ebenfalls muss die Veredlungsstelle 3 – 5 cm unter die Erde kommen. Aus Platzmangel ist sie beim Kauf im Container fast immer über der Erde. Gut angießen.
Im ersten Jahr ist keine Düngung nötig. Ab dem 2. Jahr im Frühjahr beim Austrieb einen Rosendünger, mineralischen oder organischen Dünger genau nach Packungsangaben um die Rose streuen und leicht einharken. Auf leichten Böden kann im Juni eine 2. Düngung erfolgen. Nie nach Mitte Juli düngen, sonst kann im Herbst das Rosenholz nicht rechtzeitig ausreifen und erfriert im Winter.
Sinn des Rosenschnittes ist, Rosen blühfreudig und gesünder zu erhalten und sie ab und an zu verjüngen.
Wichtigste Frage vorweg: Blühen meine Rosen einmal im Sommer 3 – 6 Wochen (so genannte „Einmalblühende Rosen“) oder blühen sie von Mai/Juni mit Unterbrechungen oder fortlaufend bis zum Frost („Öfterblühende Rosen“)?
Einmalblühende Rosen bilden ihre Blüten nur am vorjährigen oder älteren Holz, öfterblühende auch am frischen Holz. Das bedeutet, dass man bei einmalblühenden Rosen nie die frischen Triebe abschneiden darf, weil sonst die zukünftigen Blüten abgeschnitten sind!
Wie schneide ich?
Leicht schräg und knapp 1/2 cm über einem Auge (der grünen Knospe an den Trieben).
So ist es falsch: 1. Zu hoch über dem Auge 2. Zu dicht am Auge 3. Unsauber geschnitten |
So ist es richtig: Knapp 1/2 cm über einem Auge |
Wann schneide ich?
Im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen.
Bei allen Rosen, egal ob öfter- oder einmalblühend, ob Beet- oder Kletterrosen, wird zuerst erfrorenes, krankes, verletztes und zu dünnes, schwaches Holz herausgeschnitten, und zwar bis in das gesunde Holz, das Mark darf nicht mehr braun, sondern muss grünlichweiß sein „Auslichtungs- oder Gesundheitsschnitt“. Öfterblühende Rosen (Beetrosen, Edelrosen, Zwergrosen) werden dann auf etwa 30 cm eingekürzt. Starke Rosentriebe schwach zurückschneiden, schwache Triebe stärker. |
Frühjahrsschnitt bei Beet- und Edelrosen |
Schwacher Rückschnitt = schwacher Austrieb, starker Rückschnitt = starker Austrieb.
Kleinstrauchrosen als Flächenrosen nicht jährlich zurückschneiden! Nach dem Pflanzschnitt im ersten Jahr braucht im Frühjahr nur erfrorenes oder verletztes Holz abgeschnitten zu werden.
Bei allen Strauch- und Kletterrosen ist ebenfalls kein jährlicher Rückschnitt nötig.
Von Juni bis Anfang September können Sie alle verwelkten Blüten mit ein oder zwei Blättern abschneiden, dann blüht Ihre Rose mehr und schneller wieder, kann aber keine Hagebutten bilden.
„Sommerschnitt“
Entfernen der Wildtriebe: Fast alle Gartenrosen sind auf einer Wildrosenunterlage veredelt. Die Unterlage kann manchmal unter der Veredlungsstelle (siehe bei Pflanzung Punkt D 2) austreiben. Dieser Wildtrieb muss möglichst an der Ansatzstelle in der Erde an der Wurzel entfernt werden, weil sonst die Edeltriebe überwuchert werden und verkümmern. Wenn ein frischer Trieb anders aussieht (meist hellgrünes, kleineres Laub), legen Sie ihn vorsichtig frei und reißen Sie ihn an der Wurzel ab, wenn er unter der Veredlungsstelle aus der Wurzel kommt.
Gut ausgereifte Triebe und richtige Pflanzung (Veredlungsstelle 5 cm in der Erde) sind der wichtigste Schutz. Deshalb ab Juli nicht mehr düngen. Erkundigen Sie sich in rauen Gebieten nach besonders frostharten Rosen bei Ihrer Rosenschule oder bei dem Verein Deutscher Rosenfreunde.
Sie können Ihre Rosen mit Fichten- oder Tannenreisig, Sackleinen oder Jutegewebe abdecken als Schutz gegen die Wintersonne. Bei Hochstammrosen den Stamm mit Tannenreisig umwickeln, die Kronenmitte mit Holzwolle auspolstern und mit Sackleinen oder Tannenreisig umhüllen (keine Plastiktüten nehmen!).
Wählen Sie widerstandsfähige Sorten, günstige Standorte, pflanzen Sie sorgfältig, düngen Sie genau nach Herstellerangaben, vergessen Sie nicht den jährlichen Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt, dann haben Sie das Wichtigste für Ihre Rosen getan.
Blattläuse erscheinen jährlich im Mai – Juni an den jungen Trieben. Bei starkem Befall mit scharfem Wasserstrahl abspritzen.
Der Verein Deutscher Rosenreunde e.V. (VDR), gegründet 1883, ist die größte deutsche Pflanzenliebhabergesellschaft. Werden Sie Mitglied im Kreis von Rosenliebhabern, Rosengärtnern und Rosenzüchtern! | Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V. Pariser Ring 37, 76532 Baden-Baden, Tel. 0 72 21 – 3 13 02 www.rosenfreunde.de |
Nehmen Sie teil an den Treffen, Vorträgen, Reisen und Gartenbesuchen der örtlichen Freundeskreise. Holen Sie sich Rat zu allen Rosenfragen bei Fachleuten.
Jahresbeitrag 40 Euro (Studenten 19 Euro, Eheleute 26 Euro, Firmen und Verwaltungen 49 Euro).